Studie – Videospiele und Schlaf

Videospiele und Schlaf – negativer Zusammenhang oder unbedenkliches Zocken?

verfasst von: Chuck Tholl, Markus Soffner, Peter Bickmann, André Alesi, Ingo Froböse

Zusammenfassung

Videospielen ist schon längst nicht mehr nur ein Trend, sondern zählt inzwischen zu den populärsten Freizeitaktivitäten der Welt [19]. Es erfährt immer mehr Anerkennung und das stetige Wachstum des Bereichs ist enorm. Die Anzahl der aktiven Spielenden sowie Zuschauenden, welche Videospiele über Streams verfolgen, steigt jährlich weiter an [20].
Dabei beträgt die durchschnittliche Videospielzeit der Spielenden mehr als 3 h täglich [23]. Durch das Videospielen sind die Spielenden Faktoren ausgesetzt, welche einen negativen Einfluss auf den Schlaf nehmen können.

Hintergrund

Das Spielen von Videospielen vor dem Schlafengehen kann einen Einfluss auf die Qualität und Quantität des Schlafs haben.

Fragestellung

Es gilt herauszufinden, welche Faktoren dabei beeinflusst werden und wie diese messbar gemacht werden können.

Material und Methode

Um eine Übersicht zu geben und Handlungsempfehlungen auszusprechen, wurden aktuelle Studien analysiert und gegenübergestellt.

Ergebnisse

Das Spielen von Videospielen vor dem Schlafengehen kann speziell bei Kindern und Jugendlichen zu einer erhöhten Einschlafdauer und insgesamt einer erhöhten Müdigkeit führen. Die Bildschirmhelligkeit (Exposition von blauem Licht) und die Aktivierung des Sympathikus durch das Spielen sind dabei relevante Faktoren. Vor allem actionreiche Videospiele führen zu einer größeren Aktivierung als vergleichbare ruhigere Aktivitäten.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Schlaf grundsätzlich durch das Videospielen negativ beeinflusst werden kann. Eine verlängerte Einschlafdauer und verringerte Tiefschlafphasen können als Folge vom abendlichen Videospielkonsum auftreten. Hierbei scheint die Sympathikotonie eine dominantere Rolle als die Exposition von blauem Licht zu spielen. Kinder, Jugendliche und professionelle Videospielende sind potenzielle Risikogruppen und müssen demnach über ein verantwortungsvolles Videospielverhalten aufgeklärt werden. Zur Quantifizierung der Aktivierung können verschiedene Messparameter dienen. Insbesondere die Herzratenvariabilität stellt einen praktikablen Parameter dar.
Die komplette Studie erhalten sie hier kostenlos: videospiele-und-schlaf-negativer-zusammenhang-oder-unbedenkliches-zocken
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