RUHERAUM und ERHOLUNGSZONE

10 Tipps wie ein Ruheraum oder eine Erholungszone in Unternehmen gestaltet werden sollte.

Die Herausforderungen für Arbeitnehmer in einer globalisierten Welt sind weitreichend und anspruchsvoll für Körper und Geist. So sind beispielsweise frühmorgendliche Telefonate mit Asien oder nächtliche Verhandlungen mit wesentlichen Ländern aufgrund der Zeitverschiebung keine Seltenheit. Ebenfalls nimmt der Anteil der Beschäftigten in Schichtarbeit in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Darüber hinaus werden Arbeitsplätze im Rahmen der „Industrie 4.0“ komplexer und stellen die Mitarbeiter vor weitreichende Veränderungen. Ständige Erreichbarkeit, auch nach Feierabend sind mittlerweile mehr Standard als Ausnahme und fordern das „Überhitzen“ des Faktors Mensch zusehends.

Alle diese beispielhaften Skizzierungen zeigen, dass die Ansprüche an den Menschen im betrieblichen Umfeld stetig zunehmen. Bloß wie kann der Faktor Mensch mit den neuen Herausforderungen umgehen? Wie schafft es ein Arbeitnehmer komplexere Inhalte in der gleichen Zeit zu verarbeiten? Wie können die Auswirkungen von Nachtschichten auf den Körper zu mindestens „erträglich“ gemacht werden? Wie kann im stressigen beruflichen Alltag ein „Cool-Down“ erzielt werden?

Es ist heute weitreichend bekannt, dass es keinen Vorgang im menschlichen Körper gibt, der einen so großen Einfluss auf die Regeneration und die Erholung hat wie „Schlaf“. Bereits kurze (Regenerations-) Naps, haben starke Auswirkungen auf Konzentration, Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit, Resilienz und vieles mehr. Dies ist unbestritten und wissenschaftlich belegt. Wenn Unternehmen dieses „schlummernde“ Potential erst einmal entdeckt haben, stellt sich die Frage, wo Mitarbeiter kurze Pausen zur Ruhe und Erholung genießen können?

Im folgenden zeigen wir Ihnen Tipps, welche Sie bei der Gestaltung von Ruheräumen und Erholungszonen beachten sollten:

  1. Profi.
    Der Schlaf ist für jeden Mensch ein sensibles Thema. Im betrieblichen Umfeld die Augen zu schließen, ist für viele Arbeitnehmer unangenehm. Sie fühlen sich ungeschützt und angreifbar. Die Planung sollte, wann immer es möglich ist, von einem Spezialisten erfolgen.
  2. Erreichbarkeit.
    Der Ruheraum sollte sich an einer Stelle im Betrieb befinden, die für die angestrebte betriebliche Zielgruppe einfach und schnell erreichbar ist. Möglichst wenig „Eintrittsbarrieren“ wie z.B. abgeschlossene Türen, Zutrittskontrollen etc. sollten den Eintritt in den Ruheraum behindern.
  3. Farbgestaltung.
    Achten Sie auf die richtige Farbe an Decken und Wänden. In der Farblehre existieren Farben die uns zum Entspannen und Regenerieren anregen. Andere wiederum aktivieren oder machen uns gar aggressiv.
  4. Akustik.
    Achten Sie auf die richtige Raumakustik. Wichtig ist, dass der Ruheraum möglichst viel Schall „schluckt“ und somit eine angenehme Akustik erzeugt. Hilfreich können zudem entspannende Musik oder sanfte Raumklänge sein.
  5. Lichtplanung.
    Licht ist der bestimmende Faktor in einem Ruheraum oder in einer Erholungszone. Idealerweise bietet der Ruheraum die Möglichkeit eines langsam wechselnden Lichtverlaufs, von beruhigendem Warmlicht hin zu aktivierenden Licht mit hohem Weißanteil.
  6. Geruch.
    Grundsätzlich empfiehlt sich der Einsatz von beruhigenden Düften über elektronische Zerstäuber. Ein angenehmer Geruch fördert die Erholung sowie die Verweildauer in einem Ruheraum.
  7. Liegeflächen.
    Vorsicht bei der Positionierung der Liegeflächen in einem Ruheraum. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Liegen ausreichend voneinander platziert und so gestaltet sind, das sie die Privatsphäre gewährleisten. Es gibt nichts unangenehmeres, als wenn Sie direkt neben ihrem Chef „powernappen“ sollen.
  8. Flexibilität.
    Nicht jeder Raumnutzer möchte gerne in einer waagerechten Liegeposition verweilen. Entspannung oder Powernapping sind in einem Ruheraum auch im Sitzen oder in einer halb Liegeposition möglich. Diese Flexibilität sollte bei den verwendeten Liegesystemen beachtet werden.
  9. Fixpunkt.
    Achten Sie darauf, dass von jedem Punkt im Ruheraum ein optischer Fixpunkt betrachtet werden kann. Dies kann z.B. eine Bilder-Serie, eine Wandgestaltung oder ein Wasserspeil sein. Somit haben alle Personen innerhalb des Raumes einen Punkt den Sie betrachten können und verlieren dadurch die „Raum-Angst“.
  10. Qualitätskontrolle.
    Es muss darauf geachtet werden, dass sich der Ruheraum konstant an den Bedürfnissen der betrieblichen Zielgruppe weiterentwickelt. Erholungsqualität und Verweildauer sollten elektronisch beispielsweise mit einem Pad abgefragt und regelmäßig ausgewertet werden.
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