SCHLAFMANGEL IN UNSERER VOLKSWIRTSCHAFT

Die ökonomischen Kosten von Schlafmangel und warum Unternehmen die Regeneration ihrer Mitarbeiter nicht unterschätzen sollten. Ein Überblick über die RAND Europe Studie.

Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund von schlechtem oder unzureichendem Schlaf sind in unserem aktuellen Blogeintrag von Interesse. Grundsätzlich gibt es nicht viele Studien die die Auswirkungen auf europäischer, wie internationaler Ebene so präzisieren, wie die RAND Europe Studie – Why sleep matters – the economic costs of insufficient sleep – aus dem Jahr 2016.

Die CDC (Center of Disease Control an Prevention) in den USA hat Schlafmangel als „pubilc health problem“ eingestuft. Nicht nur in den USA  nimmt die nächtliche Schlafdauer seit Jahrzehnten ab, auch in Europa ist dieser „Trend“ immer mehr zu spüren und in verschiedensten Studien nachzulesen. Dies zeigt schon für sich gesehen, dass eine moderne 24/7 Gesellschaft dazu neigt, immer weniger zu schlafen. Die Gründe hierfür sind vielfältig wie z.B. psychologischer Stress, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, exzessives Nutzen von elektronischen Medien. Alarmierend ist, dass zu wenig Schlaf mit eine Reihe von verschiedensten Zivilisationskrankheiten, Leistungsabfällen, Konzentrationsproblematiken und sozialer Aspekte (Reizbarkeit, unethisches Verhalten etc.) in direkter Verbindung steht.

1. Individuelle und arbeitsplatznahe Faktoren, die die nächtliche Schlafdauer beeinflussen

Bevor auf die volkswirtschaftliche Auswirkungen von Schlafmangel näher eingegangen wird, werden im folgenden zunächst Gründe benannt, die Einfluss auf die Schlafdauer haben. Aufgrund der Übersichtlichkeit werden drei Kategorien (Lifestyle und Gesundheitswerte, persönliche und sozio-demografische Faktoren sowie arbeitspsychologische Aspekte) gebildet.

Lifestyle und Gesundheitswerte, die Einfluss auf die Schlafdauer haben:

Body-Mass-Index, Rauchen, Verbrauch von zuckerhaltigen Getränken, zu wenig körperliche Aktivität, Probleme mit der geistigen Gesundheit

Persönliche und sozio-demografische Faktoren, die Einfluss auf die Schlafdauer haben:

Finanzielle Sorgen, Kinder (unter 18 Lebensjahren) im eigenen Haushalt, Geschlecht (Männer schlafen im Schnitt 9 Minuten pro Nacht weniger, als Frauen), Beziehungsstatus

Arbeitspsychologische Aspekte, die Einfluss auf die Schlafdauer haben:

Geringer Einfluss auf die eigene Arbeitsplatzsituation, unrealistischer Zeitdruck, unregelmäßige Arbeitszeiten, Pendler oder Personen mit einer längeren Anreise zur Arbeit als 15 Minuten (einfache Strecke)

Ein Disharmonie alleine (z.B.: ein zu hoher Body-Mass-Index), führt meist nicht zu einem signifikanten Schlafmangel, dagegen summieren sich Kombinationen von mehreren Faktoren (wie z.B.: zu hoher Body-Mass-Index, tägliche lange Anreise zum Arbeitsplatz und zu wenig körperliche Aktivität) statistisch gesehen, schnell zu einer größeren Anzahl an fehlendem Nachtschlaf. So schläft z.B. eine Person mit vorher genannter Problemstellung statistisch gesehen rund 30min/pro Nacht weniger, als eine Vergleichsperson ohne diese Einflüsse. Nun klingen diese 30min/pro Nacht nicht viel, gemessen auf ein Jahr summiert sich dies allerdings auf rund 182,50 Stunden „versäumter“ Schlaf. Rund 26 Nächte/ pro Jahr weniger (gemessen an einer nächtlichen Schlafzeit von 7,0 Stunden) als eine Vergleichsperson ohne die Einflussfaktoren.

2. Schlafmangel erhöht die Sterblichkeitsrate um bis zu 13%

Schlafmangel ist ein echtes Gesundheitsrisiko. Die Forscher der RAND Studie stellten fest, dass das Sterblichkeitsrisiko bei einer nächtlichen Schlafdauer von weniger als sechs Stunden um 13% höher ist, als bei einer individuellen Schlafdauer zwischen sieben und neun Stunden. Diese prozentuale Wahrscheinlichkeit beinhaltet sämtliche Todesursachen, inklusive Autounfälle, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Schlaganfälle. Gesunder und ausreichender Nachtschlaf bildet die Basis eines gesunden und langen Lebens.

3. Hohe Kosten für Arbeitgeber durch Schlafmangel und niedrigere Produktivität

Oftmals werden nur die direkten Auswirkungen von Schlafmangel z.B. über Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausgewertet. Die Forscher der RAND Europe Studie stellten jedoch den Produktivitätsverlust in Unternehmen, aufgrund von zu wenig Schlaf ins Zentrum ihrer Beobachtung. Hierdurch ermittelten sie, dass eine Arbeitnehmer (bei 250 Arbeitstagen im Jahr), der im Schnitt weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, aufgrund von Fehlzeiten und minder Produktivität rund 6 volle Arbeitstage pro Jahr, im Vergleich zu einer Person die rund sieben bis neun Stunden schläft, verliert. Ein Arbeitnehmer der pro Nacht sechs bis sieben Stunden pro Nacht schläft, verliert immerhin noch 3,7 Tage zur Vergleichsperson. Diese Zahlen sollten jedes Unternehmen dazu zu animieren, im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Maßnahmen zur Prävention und Verbesserung einzuführen.

Werde diese verlorenen Arbeitstage nun auf Deutschland hochgerechnet, so wird festgestellt, dass alleine deutsche Unternehmen pro Jahr mehr als 200.000 Arbeitstage durch Schlafmangel verlieren.

 

4. Bis zu 680 Mrd. Dollar verlieren alleine fünf OECD Staaten aufgrund Schlafmangel

Aufgrund von Schlafmangel, haben Menschen eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit und reduzieren volkswirtschaftliche gesehen, den Anteil der arbeitenden Bevölkerung. Zweitens sind schlafdeprivierte Personen aufgrund von Krankheitstagen, sonstigen Abwesenheiten, und reduzierter Leistungsfähigkeit (Konzentration, Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit,…) wesentlich ineffizienter, als ihre ausgeschlafenen Kollegen. Drittens sind bereits Kinder in der Schule aufgrund von Schlafmangel schlechter in der Lage ihre Fähigkeiten zu entwickeln. All das für dazu, dass volkswirtschaftlich ein enormer Schaden entsteht. Allein die deutsche Volkswirtschaft kostet Schlafmangel jedes Jahr rund 60 Milliarden Dollar!

 

5. Was können Unternehmen gegen Schlafmangel tun

Prävention ist hier das Stichwort. Neben der klassischen Verhaltensprävention, also dass was der einzelne Mitarbeiter an seinem Schlaf- aber auch Regenerationsverhalten tagsüber ändern kann, ist die Verhältnisprävention nicht zu unterschätzen. Hier geht es vor allem um Themen wie Licht- und Geräuschverhältnisse am Arbeitsplatz, aber auch um z.B. Bildschirme und Ruhe- und Erholungszonen im Unternehmen. Eine dritte Ebene auf die André Alesi setzt, ist die Verständnisprävention. „Nur wenn Mitarbeiter, Unternehmen oder Führungskräfte wirklich verstehen, welchen großen Einfluss Schlaf auf Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat, dann erfolgt wirklich eine Veränderung!“ erläutert der Gesundheitsunternehmer.

André Alesi und sein Team sind Ihr kompetenter Ansprechpartner für alle Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement rund um das Thema Schlafmangel. Wir organisieren Ihre Gesundheitstage, führen Schlafsprechstunden mit Ihren Mitarbeitern durch und geben Impulsvorträge und Workshops zum Thema Schlaf, Regeneration und Human Recharging in Ihrem Unternehmen. Zögern Sie nicht und nehmen Sie noch heute mit uns Kontakt auf.

Die komplette RAND Europe Studie finden Sie unter folgendem Link:

https://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/research_reports/RR1700/RR1791/RAND_RR1791.pdf

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