HUMAN RECHARGING

Human Recharging im betrieblichen Kontext

Wie Personalabteilungen den Faktor Mensch im betrieblichen Gesundheitsmanagement besser berücksichtigen

Human Recharging ist das Schlagwort im betrieblichen Gesundheitsmanagement der Zukunft. Laut Studie der DAK aus dem Jahr 2017 erscheinen rund 80% der deutschen Arbeitnehmer müde und/ oder erschöpft am Arbeitsplatz. Die nächtliche Schlafdauer der deutschen Arbeitnehmer nimmt Jahr für Jahr ab und befindet sich aktuell bei unter sieben Stunden je Nacht. Die Zahlen im europäischen Umfeld sehen nicht besser aus.

Gesteigerte Erwartungshaltungen führt zu Problemen

Zusätzlich wächst die Erwartungshaltung im privaten Umfeld. Eine moderne Führungskraft muss neben den betrieblichen Herausforderungen, selbstverständlich auch sportlich top fit, modisch aktuell sein und über ein schönes Eigenheim mit einer Vielzahl an glücklichen Kindern verfügen. Natürlich spielen die Kinder alle Instrumente, gehen zum Reitunterricht und kennen dank den Pfadfindern jeden Pilz im Wald.

Diese bewusst überspitzte Darstellung soll letztendlich aufzeigen, wie die gesteigerten Erwartungshaltungen zu Druck und Versagensängsten führen können. Erste Anzeichen hierfür äußern sich meist in Ein- und Durchschlafproblemen. Viele unserer Kunden erinnern sich an ständige Müdigkeit mit der Problematik der fehlenden Schläfrigkeit. Sprich Sie waren abends zeitig im Bett und Müde, konnten aber nicht einschlafen.

„Mitarbeiter Tankstellen“ zum Akkuaufladen

Während ganz Deutschland von Tankstellen für Elektroautos spricht, kümmert sich niemand um Tankstellen für Energie, Wohlbefinden und zum wieder Auffüllen der Batterien der eigenen Mitarbeiter. Dem sogenannten Human Recharging. Doch welche Möglichkeiten hat das betriebliche Gesundheitsmanagement um den leistungsstarken Mitarbeitern wieder Energie zu zuführen?

Kultur der Pause

Viele Mitarbeiter und Leistungsträger powern den eigenen 12-Stunden Tag durch. Das Frühstück wird meist nebenher in der Bahn zu sich genommen und die Mittagspause gerne für ein kleines Meeting mit den Kollegen verwendet. Selbst der Nachhause-Weg wird für Telefonate genutzt. Der Gipfel ist natürlich das all-abendliche Email checken, bevor man vor völliger Erschöpfung in Morpheus Arme abgleitet. Human Recharging beginnt bei der sinnvollen Strukturierung des eigenen Arbeitstages unter Berücksichtigung zirkadianer Rhythmen und der BRAC-Zyklen. Das Einplanen von sehr kurzen Mikropausen, Lichtduschen und qualitativen, längeren Pausen sollten für jede Führungskraft zum Alltag gehören.

Powernapping als Waffe

Wir wissen heute, dass ein regelmäßiges Powernapping (dreimal pro Woche, 15min) die Gefahr einer Herzkreislauf-Erkrankung um bis zu 35% senkt. Steigerung von Kreativität, Konzentration, Resilienz und individuelles Wohlbefinden noch gar nicht mit eingeschlossen. Powernapping ist eine der stärksten Waffen im Human Recharging. Allerdings bestimmen Zeitpunkt und Zeitdauer im wesentlichen dessen Wirksamkeit und Effizienz.

Workshops

Nur wenn Mitarbeiter wissen mit welchem Instrument oder mit welcher Tätigkeit Sie ihre Akkus wieder aufladen oder unwissentlich entladen, ist das Human Recharging ein effizientes Werkzeug in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Sinnvoll hat sich in der Praxis gezeigt, wenn vor allem die Führungskräfte und Entscheider vorab informiert und geschult werden. Diese fungieren im Anschluss praktisch als Botschafter und Multiplikatoren im Human Recharging.

Installation von Ruhe- und Erholungszonen

Es ist unbestritten, dass der Mensch an Orten mit Ruhe am besten Energie tankt. Doch die meisten deutschen Unternehmen haben überhaupt gar keinen Ruheraum oder nur aufgrund bestimmter gesetzlicher Vorgaben. Meist gleichen diese Räume eher sterilen Krankzimmern, als sie für Erholung sorgen. Bei der Installation sind auf Komponenten wie Licht, Duft und Art der eingesetzten Materialien zu achten. Darüber hinaus sollte die Dauer der Nutzung des Raumes aus zeitlicher Sicht hin begrenzt werden. Idealerweise durchläuft der Mitarbeiter eine Art von „Recharging“ Programm, dass beispielsweise nach 15min endet. So verhindert das Unternehmen eine unsachgemäße Nutzung, sowie den Eindruck das der Raum ausschließlich zum Schlafen genutzt wird.

Bereitstellen von Hilfsmitteln

Das betriebliche Gesundheitsmanagement kann in Sachen Human Recharging dem betrieblichen Facility Management einige nützliche Vorschläge unterbreiten. So sind zum Beispiel biodynamische Arbeitsplatzbeleuchtungen sehr sinnvoll. Hier ändert sich das Farbspektrum und die Lichtstärke gemäß des natürlichen Verlaufs des Tageslichtes. Mehr Energie und Konzentration sind die Folge. Aber bereits der Einsatz von kleinen Tageslichtlampen auf dem Schreibtisch von Mitarbeitern die weniger bis kein Tageslichteinfall haben, wirkt wunder. Aber auch das Gestalten von flexiblen Arbeitsplätzen sorgt dafür das Mitarbeiter nicht durch eintöniges Sitzen ihre Energie „verbrennen“.

 

Das Themenfeld des Human Recharging ist breit angelegt und befindet sich im europäischen Unternehmensumfeld noch in den Kinderschuhen. Jedoch sprechen die alarmierenden Zahlen von ausgepowerten Mitarbeitern eine eindeutige Sprache. Gerade in Zeiten in denen Fachkräftemangel und der Wettbewerb um die besten Mitarbeiter im Markt tobt, sollte ein Unternehmen es keinesfalls verschlafen, in diesem Zukunftsfeld des Personalmanagement tätig zu werden.

Wenn Sie weitere Informationen zum Thema Human Recharging im Unternehmen wünschen, so zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir freuen uns auf Sie.

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